Paintings
Joanna Price, London

10. September - 22. Oktober 2005

Die Londoner Künstlerin Joanna Price beschränkt sich in ihrer figurativen Malerei auf eine Farbskala aus Blau und Weiß. In diesem Farbspektrum modelliert sie zum einen nuanciert ihre Figuren, zum anderen erzielt sie durch diese Konzentration eine beinahe monochrome Wirkung. Die scharf umrissenen Figuren tanzen über die Bildfläche, kämpfen miteinander oder stehen als Zuschauer distanziert im Hintergrund.

Das ist eine Ölmalerei, die die Tradition und die narrative Qualität dieses Genres für ihre Zwecke zu nutzt und dabei Anklänge an das reiche, dichte Turquoise eines Poussin ebenso wenig leugnet wie an die dekorative Wirkung blau-weißer Keramik.

Joanna Price ist eine Meisterin in der Suggestion von Stofflichkeiten und inszeniert in ihrer Malerei die Kontraste zwischen punktuell grellem Lichteinfall und sanft verschatteten Partien, etwa in den Faltenwürfen zeitgenössischer Anzüge. Die damit erzielte Wirkung ist im Wortsinn theatralisch, und so zeigt diese erste Ausstellung der Künstlerin in München ein Bild aus den 90er Jahren, das sich explizit auf eine Szene aus der „Birthday Party“ des britischen Autors Harald Pinter bezieht, in der der Protagonist Stanley von zwei seltsamen Besuchern zu Boden gestreckt und dort festgehalten wird. Bedrohlich und amüsant zugleich, verharren die drei Akteure wie erstarrt mitten in der bewegten Handlung.

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